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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Konstanz Hauptbahnhof
Fertigstellung: 15. Juni 1863
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Bahnhofsgebäude
Baustil: Neugotisch

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 47° 39' 32.06" N    9° 10' 37.65" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Der Bahnhof Konstanz ist der größte Personenbahnhof in der baden-württembergischen Stadt Konstanz an der deutsch-schweizerischen Grenze und wird von der Deutschen Bahn (DB) und den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Regional- und Fernverkehr bedient. Er ist Endpunkt der Hochrheinbahn und Ausgangspunkt der Strecke in Richtung Weinfelden–Wil und nach Romanshorn (Seelinie).

Geschichte

Der Bahnhof wurde am 15. Juni 1863 dem Verkehr übergeben, als die Badischen Staatseisenbahnen den letzten Abschnitt der Hochrheinbahn zwischen Waldshut und Konstanz eröffneten. Von Schweizer Seite kam der Anschluss 1871, als die Schweizerische Nordostbahn (NOB) die Strecke zwischen Romanshorn und Konstanz, heute Teil der Seelinie, eröffnete. Am 17. Juli 1875 folgte die von der Schweizerischen Nationalbahn (SNB) erstellte Bahnstrecke Etzwilen–Konstanz samt der Verbindungsstrecke Kreuzlingen–Kreuzlingen Hafen. Nachdem die SNB 1878 in Konkurs gegangen war, wurden auch diese Bahnstrecken von der NOB übernommen. 1902 ging die NOB in die neu entstandene SBB über. Von 1873 bis 1899 bestand ein Trajekt-Anschluss für Güterwagen nach Lindau und von 1884 bis 1917 nach Bregenz.

1911 nahm die Mittelthurgaubahn ihre über Berg TG verlaufende Strecke von Wil SG über Weinfelden nach Kreuzlingen in Betrieb. Bereits von Beginn an wurden die Züge von Kreuzlingen über die ehemalige SNB-Strecke nach Konstanz durchgebunden, um den Anschluss ans deutsche Bahnnetz zu ermöglichen. Im Zuge des Seehas-Konzeptes weitete die MThB ihr Streckennetz über die Hochrheinbahn nach Engen aus. 2002 musste die MThB sich für zahlungsunfähig erklären, da das Eigenkapital aufgebraucht war, und wurde danach freihändig liquidiert. Seither wird ihr Betrieb von Tochtergesellschaften der SBB übernommen, zwischen Konstanz und Engen von der SBB GmbH und zwischen Konstanz und Weinfelden/Wil von der Thurbo.

Zum 150. Geburtstag erfolgte eine denkmalschutzgerechte Restaurierung der Fassaden. Eine energetische Sanierung senkte den Energieverbrauch des Bahnhofs um 23 Prozent.

Am 19. August 2015 hat der schweizerische Bundesrat (Regierung) eine Finanzierungsvereinbarung für den Ausbau des Bahnhofes Konstanz gebilligt. Hierfür investiert die Schweizerische Eidgenossenschaft eine pauschale Abgeltung in Höhe von 350.000 Schweizer Franken, mit dem Ziel, eine RegioExpress-Verbindung auf der Strecke St. Gallen–Konstanz in den Konstanzer Bahnhof einfahren lassen zu können.

Architektur

Grundaufbau

Der Bahnhof liegt parallel zum Seeufer. Das Empfangsgebäude wurde 1863 im Stil der Neugotik und der Renaissance nach Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz gebaut. Nördlich des Empfangsgebäudes ist der Fürstenbahnhof erhalten, ein Pavillon, der heute dem Backwarenverkauf dient.

Baulicher Zustand

In der Vergangenheit erhielt Konstanz den Ruf eines Schmuddelbahnhofes, da er als baulich verwahrlost und unwirtschaftlich galt. Letztmals wurde der Glockenturm in den Jahren 1975–1983 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Der Turm aus Sandstein musste 17 Monate lang mit einem grünen Netz eingepackt werden, um zu verhindern, dass Sandsteinbrocken herunterfallen und Passanten gefährden können. Danach wurde er im Kostenrahmen von rund einer Million Euro saniert. Im Zuge der Konjunkturprogramme soll das Empfangsgebäude mit energetischen Maßnahmen saniert werden. Auch der Wartebereich soll attraktiver gestaltet werden.

Trennung DB/SBB

Konstanz hat die Funktion eines Grenzbahnhofes. Vor November 2008, bevor die Schweiz dem Schengener Abkommen beigetreten ist, war der Mittelbahnsteig per Maschendrahtzaun in einen deutschen und schweizerischen Teil getrennt. Auf dem Gleis 3 hielten die Fernzüge in die Schweiz. Das Bahnhofsgebäude umfasst auch zwei Teile – der Deutsche und der Schweizer Bahnhof – der deutsche Teil wird auch heute noch von der DB betrieben, der Schweizer von der Thurbo (ehemals Mittelthurgaubahn). Reisende zum Schweizer Bahnhof mussten bis 2008 die Zollkontrolle passieren, bevor sie die Bahnsteige betreten konnten. Im Rahmen der seit 2009 laufenden Generalsanierung des Bahnhofs wurden der Schweizer sowie der deutsche Bahnhof integriert. Im Gebäude des ehemaligen Schweizer Bahnhofs sind heute die Abfertigungshalle des deutschen Zolls für Bahnreisende sowie ein Geschäft für Sportartikel und -bekleidung untergebracht.

Gleis- und Perronanlagen

Der Bahnhof umfasst drei Gleise für den Personenverkehr an einem Haus- und einem Mittelbahnsteig. Um zum Mittelbahnsteig zu gelangen, müssen die Gleise 1 und 2 mittels einer Unterführung gequert werden. Am Nordkopf besteht zudem eine weitere Unterführung, die die Bahnsteige einerseits mit dem Stadtzentrum und andererseits mit dem Hafen verbindet. Einen barrierefreien Zugang zu Gleis 2 und 3 bietet jedoch lediglich der mit einer Rollschranke gesicherte Reisendenübergang (RÜ) am Südende der Perrons, ein Lift bei der zentralen Unterführung ist seit Oktober 2019 in Betrieb.

Weitere Gleise im Bahnhof stehen z. B. für Güterzüge zur Verfügung, Abstellanlagen befinden sich auch südlich des Bahnhofs, diese liegen bereits auf Schweizer Gebiet.

Zudem gibt es noch zwei Passerellen, die die Innenstadt und das Einkaufszentrum Lago mit dem Hafen verbinden. Diese bieten aber keinen Zugang zum Bahnhof.

Zugsicherungstechnik

Seit März/April 2019 sind Teile des Bahnhofs, welche regelmäßig von Zügen aus der Schweiz befahren werden, mit einer ETCS-Ausrüstung (Level 1 Limited Supervision) von Thales versehen. Die bisherige nationale Sicherungseinrichtung besteht nach wie vor im gesamten Bahnhof.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bahnhof Konstanz" und überarbeitet am 29. Juli 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

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  • Structure-ID
    20079643
  • Veröffentlicht am:
    23.07.2020
  • Geändert am:
    23.07.2020
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