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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Bibliothèque humaniste
Fertigstellung: 1889
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Bibliothek

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: 1 rue de la bibliothèque
Koordinaten: 48° 15' 37.44" N    7° 27' 18.14" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die Humanistenbibliothek (franz. Bibliothèque humaniste) in Schlettstadt gehört zu den bedeutendsten kulturellen Schätzen des Elsass. Ein Ausspruch lautet: Das Elsass besitze drei große Schätze: das Straßburger Münster, den Isenheimer Altar in Colmar und die Humanistenbibliothek in Schlettstadt.

Eigentlich handelt es sich dabei um zwei Humanistenbibliotheken: die Bibliothek der Humanistenschule und die Privatbibliothek des berühmten Gelehrten Beatus Rhenanus.

Bibliothek der Humanistenschule

Im Jahr 1441 ernannte der Magistrat von Schlettstadt den gebürtigen Westfalen Ludwig Dringenberg zum Leiter der örtlichen Lateinschule. Die Ernennung erwies sich als Glücksgriff. Dringenberg zeigte sich als begabter und engagierter Pädagoge, der den geistigen Strömungen der Zeit offen gegenüberstand. Unter seiner Leitung entstand in Schlettstadt die erste Schule am Oberrhein, in der humanistisches Denken gepflegt wurde. Seine Nachfolger Craft Hofman (1477–1501), Hieronymus Gebwiler (1501–1509) und Hans Sapidus (1510–1525) verstanden es, das Ansehen der Schule noch weiter zu mehren. Die Schule bildete so die Ausbildungsstätte für eine ganze Generation von elsässischen Humanisten. Zur Schule gehörte auch eine Bibliothek, die durch Stiftungen und Schenkungen (u. a. von dem aus Schlettstadt stammenden Jakob Wimpheling) stetig an Umfang zunahm.

Bibliothek des Beatus Rhenanus

Beatus Rhenanus vermachte seine gesamte Privatbibliothek seiner Vaterstadt Schlettstadt. Die Bibliothek umfasste bei seinem Tod im Jahr 1547 etwa 670 in Leder gebundene Bände, die Rhenanus an seinen Studien- und Wirkungsorten Straßburg, Basel, Paris und Schlettstadt zusammengetragen hatte. Die Bibliothek war schon damals von unschätzbarem Wert, da Bücher und Handschriften nur in geringer Auflage hergestellt wurden und äußerst kostspielig waren. Die Bibliothek des Beatus Rhenanus ist die einzige größere Humanistenbibliothek, die praktisch vollständig als Ganzes erhalten ist. Andere große Bibliotheken wie die des Erasmus von Rotterdam oder Johannes Reuchlin wurden nach dem Tod ihrer Besitzer zerstreut.

Die Bibliothek des Beatus Rhenanus wurde 2011 in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen.

2015 fand der amerikanische Forscher James Hirstein im Bestand der Bibliothek des Beatus Rhenanus ein Exemplar von Martin Luthers Von der Freiheit eines Christenmenschen von 1520 mit Luthers eigenen handschriftlichen Anmerkungen und Änderungen für die zweite Auflage, die 1521 in Basel erschien.

Die Bibliothek heute

Seit 1889 sind beide Bibliotheken unter einem Dach in einer ehemaligen Markthalle nahe der gotischen Kirche St. Georg (Saint-Georges) untergebracht. Die Bibliothek ist ein öffentliches Museum; die Bücher sind Forschern zugänglich. Die Sammlung umfasst 550 Wiegendrucke, 460 mittelalterliche und neuzeitliche Handschriften, 2200 Druckwerke aus dem 16., 1600 Druckwerke aus dem 17. und 2600 Druckwerke aus dem 18. Jahrhundert. Daneben werden in den Räumen auch sakrale oberrheinische Kunstwerke aus dem 15. und 16. Jahrhundert ausgestellt.

Die Bibliothek war 2012/13 ein Teil der zweisprachigen Drei-Länder-Ausstellung zum „Oberrheinischen Humanismus“, hier unter dem Titel Zwischen Basel und Schlettstadt. Der Humanismus im 16. Jahrhundert.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Humanistenbibliothek in Schlettstadt" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20028053
  • Veröffentlicht am:
    08.05.2007
  • Geändert am:
    30.07.2014
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